Suche
Close this search box.

glossarium aurificis

Silber

Silber ist mit einem Anteil von 0,079 ppm (parts per million) in der Erdkruste eines der seltenen Elemente. Es hat besondere, einzigartige Eigenschaften - es ist der beste Leiter für Strom und Wärme unter den Metallen, es kann bis zu 99,5 Prozent des auftreffenden Lichts reflektieren und in feinst verteilter Form wirkt es bakterizid.

Geschichte des Silbers

Es waren wie beim Gold vor allem die sehr guten Bearbeitungsmöglichkeiten, die das Edelmetall früh zu einem wichtigen Werkstoff in der Geschichte der Menschheit werden ließ. Erste Be- und Verarbeitungen datieren Wissenschaftler auf das 5. Jahrtausend v. Christus.

Die ältesten Funde in Form von Ringen stammen aus Anatolien. Die Sumerer hatten sich ein großes Wissen im Umgang mit Silber erarbeitet. Durch ihre Wanderungen in den Süden verbreiteten sie es unter anderem auch in Mesopotamien. In Uruk (2800 v. Chr.) fand man eine größere Anzahl von silbernen Gefäßen. Etwa zur gleichen Zeit wurde Silber als Lot für Kupfer und Bronze verwandt.

Silber Granalien
Silber 999/000

Die ersten datierbaren Funde aus Ägypten stammen aus El Gerzeh (3800 v. Chr.). Zu den größten bislang bekannt gewordenen Silberarbeiten gehört eine über ein Meter lange Trompete. Sie stammt aus dem Grab des Tutanchamun (1352 v. Chr.).

Argentum verhalf den Griechen zu einem politischem Aufstieg. Besondere Bedeutung kam dem Silber durch die Prägung von Münzen zu, welche die Griechen seit 600 v. Chr. betreiben.

331 v. Chr. erobert Alexander der Große einen enormen Staatsschatz, darunter 290.000 Talente Silber in Form von Barren, Gerät und Münzen. Dies waren etwa 7.600 Tonnen Silber. Nach heutigem Wert (Stand: Juni 2020) etwa 3,8 Milliarden Euro!

217 v. Chr lässt der römische Konsul Flaminius den Silberdenar als allgemeine Wärungsmünze einführen. Technologisches und organisatorisches Geschick, sowie ausgesprochene Rücksichtslosigkeit führten bald zu außergewöhnlichem Silberreichtum, der sich in silbernen Geräten, Schmuck und sogar Möbelstücken niederschlug.

Die Blütezeit der mitteldeutschen Silberproduktion fällt in das 16. Jahrhundert. Etwa 5.500 Tonnen kamen aus Freiberg.

Deutsche 5 DM Münze

Die hier gezeigte Münze enthielt 625 Teile Silber und wurde von 1951 bis 1974 geprägt. Der Entwurf stammt von Albert Holl.
5 Deutsche Mark aus einer 625 Silberlegireung
5 Deutsche Mark, Silber 625

Erst im 19. Jahrhundert steigen die USA zum zweitgrößten Silberproduzenten der Welt auf. So wurde 1867 Alaska von Russland an die vereinigten Staaten von Amerika verkauft.
Silber spielte in seiner Rolle als Geldmetall bis in das 20. Jahrhundert einen weitaus bedeutenderen Part als Gold.

Zur Zeit ist sein Ruhm als Schmuckmetall verblasst. Nur vergleichbar geringe Mengen werden heute zu Schmuck und Gerät verarbeitet. So kommen aufwendige Silberarbeiten nur noch sehr selten vor. Auf der anderen Seite wurde das Silber von der Industrie entdeckt, wo es breite Verwendung in der Lebensmitteltechnik, der chem. Industrie, der Pharmazie, bei der Fotoindustrie und der Elektrotechnik findet.

Eigenschaften

Silber hat, wie oben schon erwähnt, einen warmen, weißen Farbton und weist das höchste Reflektionsvermögen unter den Metallen auf. Seine Dichte beträgt 10,5 g⁄cm³. Damit ist es immer noch schwerer als z. B. das Eisen mit 7,86 g⁄cm³. Es besitzt die beste Leitfähigkeit für Wärme und Elektrizität.

Der Schmelzpunkt von Silber liegt bei 961 °Celsius. Mit dem Sauerstoff in der Luft bildet es eine mit dem bloßen Auge nicht erkennbare Silberoxidschicht. Diese ist in geringen Mengen wasserlöslich und hat eine sporen- und pilztötende Wirkung. Diese und seine antiseptische Wirkung nennt man oligodynamisch.

In Königswasser, also dem Säuregemisch, welches Gold und Platin zu lösen vermag, ist Silber unlöslich. Es bildet hier Silberclorid, was als Schutzschicht ein weiteres Auflösen verhindert. Salpeter-, konz. Schwefelsäure und Kalium- bzw. Natriumcyanidlösung lösen Silber auf.

Die große Affinität des Silbers zu Schwefel und seinen Verbindungen führen zu diesem eigenartigen Geruch. Auch mögen viele Menschen keine Eier mit dem Silberlöffel essen. Von Schwefel wird Silber angegriffen und nach einiger Zeit kommt es zu der bekannten Schwarzfärbung.

Silber ist etwas härter als Gold. Aus einem Gramm können 2.000 Meter Draht hergestellt werden. Wenn man Silber zu einer Folie ausschlägt, schimmert das Licht blau-grün hindurch. Es ist neben Kupfer der wichtigste Legierungspartner in Goldlegierungen.

Argentum (lat. für Silber)

Silber ist ein Edelmetall und zählt zu den sogenannten Schwermetallen. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaft fast das gesamte Licht zu reflektieren, nennen manche Menschen es auch das „Mondmetall“.

Silber, das Mondmetall
Menschen bringen Silber mit dem Mond in Verbindung
Tabelle: physikalische Eigenschaften von Silber
Eigenschaft
Wert
Eigenschaft
Wert
Chem. Zeichen
Ag
Dichte
10,5 g/cm³
Schmelzpunkt
961 °C
Siedepunkt
1.980 °C
Bruchdehnung
50
Ritzhärte (n. Mohs)
2,7
Farbe
hellweiß
Härte (n. Brinell)
26