glossarium aurificis
Gold, das edelste Metall
Das Element Gold ist ein gut schmiedbares Metall. Es ist das einzige mit einer gelben Farbe. Gold ist selten und besitzt ein hohes spezifisches Gewicht von 19,3 g/cm³. Es ist das edelste unter den Metallen und korrosionsbeständig. Gold kommt überwiegend in metallischer Form (gediegen) vor.
Gold – Aurum (lat.)
Gold ist ein wunderbarer Werkstoff mit einzigartigen Eigenschaften. Es muss einfach aufgefallen sein. Mit seiner gelben Farbe, die dem Antlitz der Sonne Konkurrenz macht. Vor über 6.000 Jahren …
Kein anderes Metall hat den Menschen bis heute so sehr in seinen Phantasien und Taten beeinflusst. Gold ist das edelste Element unter den Metallen. Es besitzt als einziges einen warmen gelben Farbton, es liegt schwer in der Hand und es ist selten. Dies sind schon Gründe genug, um dieses Element als etwas ganz Besonderes zu betrachten. Auch ohne die Kenntnis seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften erlangte es mühelos den Status „wertvoll”. Sein Aufstieg zu dem Wertsicherungsmittel überhaupt verdankt es aber vor allem der Tatsache, dass man es schon recht früh be- und verarbeiteten konnte. Ansonsten wäre es ihm vielleicht wie dem Platin ergangen, das lange nur ein Schattendasein führte.
Geschichte
An dieser Stelle mag ich Sie nicht mit Jahreszahlen konfrontieren. Lieber möchte ich Ihnen die enorme Bedeutung dieses Edelmetalls näher bringen.
Im Laufe der Jahrtausende haben sich bis heute zahllose Mythen um das gelbe Edelmetall gebildet. In Unkenntnis chemischer und physikalischer Gegebenheiten glaubte man lange Zeit, dass Gold direkt aus der Sonne stammen müsse. Da es auf der Erde kein anderes Metall mit dieser Farbe gibt, lag dieser Gedanke nahe.
Da die Farbe sehr auffällig ist, kann man davon ausgehen, dass es Gold war, welches von Menschen als eines der ersten Metalle be- und verarbeitet wurde. Wann der Mensch die ersten Dinge daraus herstellte, ist bis heute nicht abschließend geklärt.
Die Farbe, die Möglichkeiten seiner Bearbeitung und die hohe Korrosionsbeständigkeit haben seit rund sieben tausend Jahren dafür gesorgt, dass es zum bekanntesten und bis heute beliebtesten Metall wurde. Man sollte bedenken, dass Gold nicht in allen Kulturen und zu jeder Zeit einen monetären Wert darstellte. Hier waren es tatsächlich die hervorragenden Bearbeitungsmöglichkeiten und die quasi unendliche lange Haltbarkeit der daraus hergestellten Dinge, die es zu etwas besonderem machten.
In der jüngeren Zeit versuchen Menschen stets, andere Werte gegen Gold einzutauschen. Besonders stark ist dies in Krisenzeiten zu beobachten. Gold ist gleichbedeutend mit Reichtum. Daran hat sich bis jetzt nichts geändert. Das Wort Gold ist in unserem Sprachgebrauch fest verankert: „Goldjunge“, „Goldstück“, „wie goldig“ oder „goldener Herbst“ sind Beispiele dafür, dass Menschen ein schönes Erlebnis oder eine besondere Person im Geist mit Gold assoziieren.
Wenn ich heute einem Kunden einen Goldbarren in die Hand gebe, sind die gleichen Reaktionen wie vor 1.000 Jahren garantiert. Füge ich erklärend hinzu, dass ich das Teil gleich einschmelzen werde und wie gut es sich damit arbeiten lässt, weicht das Leuchten in den Augen einem Blick, der den Beschützerinstinkt erkennen lässt …
Erzählungen, Liedermacher, Autoren, Filmemacher und sogar Spielehersteller haben sich dem Metall mehr als einmal angenommen. Die Geschichte und die Literatur ist voll von Freud und Leid ob des gelben Metalls. Der Mensch versucht stets, neue Lagerstätten zu finden und die dortigen Goldvorkommen abzubauen. Oft, ohne an die Folgen zu denken. Oder schlimmer noch, sie werden ignoriert. Nach wie vor wird dies von der Gesellschaft akzeptiert. Nur sehr, sehr schleppend kommen einige zu Verstand und wollen der grenzenlosen Gier etwas entgegen setzten.
Vorkommen
Gold kommt fast nur in metallischer Form, man spricht hier von gediegen, vor. Große Goldnuggets sind ausgesprochen selten. Meist kommt es in Form von Flittern, kleinen Körnchen oder auch moosartig daher. Auch ist es nie reines Gold. Es ist stets mit Silber und kleineren Mengen Kupfer legiert. Experten können aufgrund dieser Tatsache bestimmen, woher das Material stammt.
Das in den ursprünglichen Lagerstätten gefundene Gold nennt man Berggold. Hier kommt es in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Um ein paar Gramm dieses Edelmetalls zu gewinnen, muss eine Tonne Gestein bergmännisch abgebaut und verarbeitet werden!
Das im Laufe der Jahrmillionen von Wind, Eis und Regen abgetragene Material findet sich in den Läufen von Bächen und Flüssen wieder. Hier spricht man von Seifengold.
Eigenschaften
Gold – physikalische Eigenschaften
Es ist außerordentlich dehnbar. Aus einem Gramm Gold könnte man einen Draht von 3 km Länge herstellen. Erst bei über neunzig prozentiger Verformung lässt sich eine sogenannte Brucheinschnürung erkennen. Blattgold kann so dünn ausgeschlagen werden, dass das Licht grünlich hindurch schimmert.
Gold lässt sich sehr gut mit anderen Metallen legieren. Sein Schmelzpunkt, also der Punkt, an dem es vom festen in den flüssigen Zustand übergeht, liegt bei 1.063 °C.
Die Dichte von Gold beträgt 19,3 g/cm³ (das sprichwörtlich so schwere Blei ist dagegen ein Leichtgewicht mit nur 11,34 g/cm³). Elektrochemisch gesehen, ist Gold das edelste der Metalle.
Gold ist das einzige gelbe Metall. Das Element kann in hohem Maße Infrarotlicht absorbieren.
Gold – chemische Eigenschaften
Gold ist in reiner Form beständig gegen Luft, Wasser und mineralische Säuren. Gelöst wird es durch das Säuregemisch von 3 Teilen konzentrierter Salzsäure und einem Teil konzentrierter Salpetersäure (sog. Königswasser), durch Halogene wie Brom und Chlor sowie von wässrigen Cyanidlösungen (in Verbindung mit Sauerstoff).
Eigenschaft | Wert | Eigenschaft | Wert |
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Chem. Zeichen | Au | Dichte | 19,3 g/cm³ |
Schmelzpunkt | 1.063 °C | Siedepunkt | 2.966 °C |
Bruchdehnung | 40-50 | Ritzhärte (n. Mohs) | 2,4 |
Farbe | gelb | Härte (n. Brinell) | 18,5 – 25 |