glossarium aurificis
Legierungen
Legierungen im Schmuckbereich
Umgangssprachlich sagen Sie „Das ist ein Goldring“ oder „Das ist eine Platin-Brosche“. Ganz korrekt ist das jedoch nicht. Zumindest in der Mehrzahl der Fälle. In der Regel werden Schmuck (Ringe, Ketten, Anhänger usw.) und Gerät (Pokale, Kelche, Besteck usw.) aus sogenannten Legierungen hergestellt.
Was ist eine Legierung?
Kurz und knapp: eine Verbindung eines Metalls mit mindestens einem weiteren Element. Stahl ist eine Legierung – und zwar von Eisen und Kohlenstoff. Wir sprechen hier von einer „Zweistofflegierung“. Sterling-Silber ist ebenfalls eine „Zweistofflegierung“. Sie besteht aus Silber und Kupfer.
Sie ahnen es bereits, es gibt auch „Dreistofflegierungen“. Klassische 750 Goldlegierungen bestehen aus Gold, Silber und Kupfer. Es gibt eine Reihe von Werkstoffen, die aus vier, fünf und mehr Elementen bestehen.
Warum Sie die Inhaltsstoffe einer Legierung kennen sollten!
Es gibt viele Menschen, welche allergisch auf unterschiedlichste Stoffe (Elemente) reagieren. Wenn Sie zu den Betroffenen zählen, haben Sie möglicherweise schon einige Tests durchlaufen, um diese zu identifizieren.
Bei Schmucksachen, die normalerweise direkten Kontakt mit Ihrer Haut haben, macht es Sinn, für Sie kritische Inhaltsstoffe zu kennen – und von vornherein zu vermeiden!
Warum wird legiert?
Eigenschaften des Werkstoffs ändern
Denken Sie an eine Sache, wo Ihr Leben an besagtem seidenen Faden hängt – Bungee jumping. Hier stürzen sich Menschen aus 20, 30 und mehr Metern Höhe in die Tiefe. Die Verbindungen von Körper, Seil und Aufhängungen müssen enormen Belastungen standhalten.
Welche Verbindungsösen würden Sie wählen – aus geschmiedetem Stahl oder aus Feingold? So edel Gold auch ist, in diesem Fall wäre eine Öse aus diesem Edelmetall eine schlechte Wahl.
Abgesehen von diesem Extrembeispiel gibt es im Alltag zahlreiche Fälle, bei denen gewisse Materialeigenschaften nötig sind. Diese Eigenschaften lassen sich nur durch entsprechende Legierungen realisieren.
Schmucklegierungen
Denken Sie auch an das bei vielen beliebte „Weißgold“ – als 1910 das bis dahin geschätzte Platin für viele unbezahlbar wurde, suchte man händeringend nach einem Ersatz. Man fand ihn, indem man Gold mit entfärbenden Zuschlägen (Nickel, Mangan, Palladium und einige mehr) legierte.
Roségold, Rotgold, diverse Gelbabstufungen, all diese Farben wären ohne Legierungen nicht möglich.