glossarium aurificis
Es waren wie beim Gold vor allem die sehr guten Bearbeitungsmöglichkeiten, die das Edelmetall frĂŒh zu einem wichtigen Werkstoff in der Geschichte der Menschheit werden lieĂ. Erste Be- und Verarbeitungen datieren Wissenschaftler auf das 5. Jahrtausend v. Christus.
Die Ă€ltesten Funde in Form von Ringen stammen aus Anatolien. Die Sumerer hatten sich ein groĂes Wissen im Umgang mit Silber erarbeitet. Durch ihre Wanderungen in den SĂŒden verbreiteten sie es unter anderem auch in Mesopotamien. In Uruk (2800 v. Chr.) fand man eine gröĂere Anzahl von silbernen GefĂ€Ăen. Etwa zur gleichen Zeit wurde Silber als Lot fĂŒr Kupfer und Bronze verwandt.
Die ersten datierbaren Funde aus Ăgypten stammen aus El Gerzeh (3800 v. Chr.). Zu den gröĂten bislang bekannt gewordenen Silberarbeiten gehört eine ĂŒber ein Meter lange Trompete. Sie stammt aus dem Grab des Tutanchamun (1352 v. Chr.).
Argentum verhalf den Griechen zu einem politischem Aufstieg. Besondere Bedeutung kam dem Silber durch die PrĂ€gung von MĂŒnzen zu, welche die Griechen seit 600 v. Chr. betreiben.
331 v. Chr. erobert Alexander der GroĂe einen enormen Staatsschatz, darunter 290.000 Talente Silber in Form von Barren, GerĂ€t und MĂŒnzen. Dies waren etwa 7.600 Tonnen Silber. Nach heutigem Wert (Stand: Juni 2020) etwa 3,8 Milliarden Euro!
217 v. Chr lĂ€sst der römische Konsul Flaminius den Silberdenar als allgemeine WĂ€rungsmĂŒnze einfĂŒhren. Technologisches und organisatorisches Geschick, sowie ausgesprochene RĂŒcksichtslosigkeit fĂŒhrten bald zu auĂergewöhnlichem Silberreichtum, der sich in silbernen GerĂ€ten, Schmuck und sogar MöbelstĂŒcken niederschlug.
Die BlĂŒtezeit der mitteldeutschen Silberproduktion fĂ€llt in das 16. Jahrhundert. Etwa 5.500 Tonnen kamen aus Freiberg.
Erst im 19. Jahrhundert steigen die USA zum zweitgröĂten Silberproduzenten der Welt auf. So wurde 1867 Alaska von Russland an die vereinigten Staaten von Amerika verkauft.
Silber spielte in seiner Rolle als Geldmetall bis in das 20. Jahrhundert einen weitaus bedeutenderen Part als Gold.
Zur Zeit ist sein Ruhm als Schmuckmetall verblasst. Nur vergleichbar geringe Mengen werden heute zu Schmuck und GerÀt verarbeitet. So kommen aufwendige Silberarbeiten nur noch sehr selten vor. Auf der anderen Seite wurde das Silber von der Industrie entdeckt, wo es breite Verwendung in der Lebensmitteltechnik, der chem. Industrie, der Pharmazie, bei der Fotoindustrie und der Elektrotechnik findet.
Silber hat, wie oben schon erwĂ€hnt, einen warmen, weiĂen Farbton und weist das höchste Reflektionsvermögen unter den Metallen auf. Seine Dichte betrĂ€gt 10,5 gâcmÂł. Damit ist es immer noch schwerer als z. B. das Eisen mit 7,86 gâcmÂł. Es besitzt die beste LeitfĂ€higkeit fĂŒr WĂ€rme und ElektrizitĂ€t.
Der Schmelzpunkt von Silber liegt bei 961 °Celsius. Mit dem Sauerstoff in der Luft bildet es eine mit dem bloĂen Auge nicht erkennbare Silberoxidschicht. Diese ist in geringen Mengen wasserlöslich und hat eine sporen- und pilztötende Wirkung. Diese und seine antiseptische Wirkung nennt man oligodynamisch.
In Königswasser, also dem SÀuregemisch, welches Gold und Platin zu lösen vermag, ist Silber unlöslich. Es bildet hier Silberclorid, was als Schutzschicht ein weiteres Auflösen verhindert. Salpeter-, konz. SchwefelsÀure und Kalium- bzw. Natriumcyanidlösung lösen Silber auf.
Die groĂe AffinitĂ€t des Silbers zu Schwefel und seinen Verbindungen fĂŒhren zu diesem eigenartigen Geruch. Auch mögen viele Menschen keine Eier mit dem Silberlöffel essen. Von Schwefel wird Silber angegriffen und nach einiger Zeit kommt es zu der bekannten SchwarzfĂ€rbung.
Silber ist etwas hĂ€rter als Gold. Aus einem Gramm können 2.000 Meter Draht hergestellt werden. Wenn man Silber zu einer Folie ausschlĂ€gt, schimmert das Licht blau-grĂŒn hindurch. Es ist neben Kupfer der wichtigste Legierungspartner in Goldlegierungen.
Silber ist ein Edelmetall und zĂ€hlt zu den sogenannten Schwermetallen. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaft fast das gesamte Licht zu reflektieren, nennen manche Menschen es auch das âMondmetallâ.
Eigenschaft | Wert | Eigenschaft | Wert |
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Chem. Zeichen | Ag | Dichte | 10,5 g/cmÂł |
Schmelzpunkt | 961 °C | Siedepunkt | 1.980 °C |
Bruchdehnung | 50 | RitzhÀrte (n. Mohs) | 2,7 |
Farbe | hellweiĂ | HĂ€rte (n. Brinell) | 26 |